Der diesjährige 109. Band bietet erneut eine bunte Palette von verschiedenartigen Themen, mit denen die Bach-Forschung derzeit befasst ist. Der Eröffnungsbeitrag von Andrew Talle beschäftigt sich mit dem in der Vergangenheit immer wieder diskutierten Problem der Viola pomposa und des Violoncello piccolo im Schaffen von J. S. Bach. Mit seiner umfassenden Untersuchung von terminologischen, instrumenten- und quellenkundlichen sowie dokumentarischen Belegen kommt der Autor zu neuen Ergebnissen und vermag auch zudem den Musiker zu nennen, der Bachs anspruchsvolle Partien für das Violoncello piccolo einst gespielt hat. Ein ständig aktuelles Thema ist Bachs monumentale Kunst der Fuge. Der Musiktheoretiker Thomas Daniel wirft einen neuen Blick auf das Grundthema des Zyklus und den diesem innewohnenden kontrapunktischen Möglichkeiten. Dabei zeigt sich, dass das scheinbar simple und wenig profilierte Thema ein ungeahntes Potential besitzt, das Bach in seinen Contrapuncti planvoll ausgelotet hat. Studien zu Bachs Schreibern der 1740er Jahre (Peter Wollny, Yo Tomita), drei Spätwerken (Michael Belotti, George Stauffer, Hans-Joachim Schulze) und dem Dichter der berühmten Tobakspfeifen-Arie (Bernd Koska) bilden eine lockere thematische Klammer. Zwei Beiträge zum Schaffen der Bach-Söhne und -Schüler runden den Band ab.
Das Bach-Jahrbuch ist ab sofort im Buchhandel (ISBN 978-3-374-07500-3) für 15,00 € erhältlich. Mitglieder der Neuen Bachgesellschaft bekommen das Bach-Jahrbuch mit dem Frühjahrs-Mitteilungsblatt 2024 kostenfrei zugesandt.
Wir wünschen eine angenehme Lektüre!